Welche Kräuter helfen beim Fellwechsel beim Pferd?

Fellwechsel Pferd

Zweimal im Jahr stellt der Fellwechsel den Organismus deines Pferdes vor eine besondere Herausforderung. Der Wechsel von Winter- auf Sommerfell (und umgekehrt) ist nicht nur ein optischer Wandel, sondern ein komplexer, stoffwechselintensiver Prozess. Gerade ältere, stoffwechselanfällige oder geschwächte Pferde haben in dieser Phase oft mit Müdigkeit, Hautproblemen oder Infektanfälligkeit zu kämpfen.

Ein reibungsloser Fellwechsel erfordert eine gute Versorgung mit Nährstoffen, funktionierende Entgiftungsorgane – vor allem Leber und Niere – sowie ein starkes Immunsystem. Hier können ausgewählte Kräuter wertvolle Dienste leisten: Sie unterstützen auf natürliche Weise den Stoffwechsel, fördern die Ausscheidung belastender Stoffe und liefern wichtige Vitalstoffe für Haut, Fell und Abwehrkraft.

Doch welche Kräuter helfen beim Fellwechsel beim Pferd wirklich? Im folgenden Beitrag stellen wir dir bewährte Pflanzen vor, erklären, wie du sie richtig einsetzt und worauf du bei der Fütterung achten solltest, um dein Pferd optimal zu begleiten.



Warum ist der Fellwechsel für Pferde so anstrengend?

Der Fellwechsel beim Pferd ist ein natürlicher, aber auch sehr energieintensiver Prozess. Zwei Mal im Jahr – im Frühjahr und Herbst – passt sich der Pferdeorganismus an die veränderten Licht- und Temperaturverhältnisse an. Das Winterfell muss ausfallen, das Sommerfell wachsen – und umgekehrt. Dabei laufen im Hintergrund komplexe Vorgänge ab, die Körper und Stoffwechsel stark beanspruchen.

Stoffwechsel und Hormonhaushalt im Umbruch

Der Fellwechsel wird durch den veränderten Tageslichtzyklus und die Ausschüttung bestimmter Hormone gesteuert. Diese hormonellen Veränderungen beeinflussen auch den Stoffwechsel des Pferdes , der in dieser Zeit auf Hochtouren läuft. Insbesondere Leber, Niere und Darm sind gefordert, da sie bei der Entsorgung und Verwertung anfallender Abbauprodukte eine zentrale Rolle spielen.

Höherer Bedarf an Energie, Vitaminen und Spurenelementen

Während des Fellwechsels beim Pferd steigt der Bedarf an bestimmten Nährstoffen deutlich an – besonders an Zink, Biotin, Schwefel, Kupfer und Vitamin C. Wird dieser Mehrbedarf nicht gedeckt, kann es zu Müdigkeit, stumpfem Fell, Hautirritationen oder sogar zu einem verzögerten Fellwechsel kommen.

Immunsystem und Leber in engem Zusammenhang

Ein gesunder Fellwechsel beim Pferd setzt ein stabiles Immunsystem und eine leistungsfähige Leber voraus. Denn nur wenn der Körper gleichzeitig entgiften, umbauen und sich gegen Krankheitserreger wehren kann, verläuft der Fellwechsel reibungslos. Gerade bei geschwächten Pferden zeigt sich oft, dass der Fellwechsel nicht nur länger dauert, sondern auch mit erhöhter Infektanfälligkeit einhergeht.

Welche Kräuter helfen beim Fellwechsel beim Pferd?

Während des Fellwechsels ist der Organismus deines Pferdes besonders gefordert. Der erhöhte Bedarf an Vitalstoffen, die vermehrte Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und die Belastung von Leber, Haut und Immunsystem machen diese Phase zu einem kritischen Zeitpunkt im Jahr. Bestimmte Kräuter können hier gezielt unterstützen – sanft, natürlich und effektiv.

Im Folgenden stellen wir dir bewährte Pflanzen vor, die sich beim Fellwechsel beim Pferd besonders gut bewährt haben:

Brennnessel – zur Stoffwechselanregung & Entgiftung

Die Brennnessel zählt zu den bekanntesten Pflanzen zur Unterstützung des Stoffwechsels. Sie wirkt harntreibend, fördert die Ausscheidung von Schlackenstoffen und liefert gleichzeitig wichtige Mineralien wie Eisen, Kalium und Kieselsäure. Besonders beim Fellwechsel beim Pferd hilft sie, den Organismus zu entlasten und den natürlichen Reinigungsprozess zu begleiten.

✅ Tipp: Brennnessel ist gut kombinierbar mit Mariendistel und Löwenzahn.

Mariendistel – zur Unterstützung der Leber

Die Mariendistel ist bekannt für ihre leberschützenden Eigenschaften. Ihr Wirkstoffkomplex, insbesondere das Silymarin, unterstützt die Regeneration der Leberzellen und hilft, Stoffwechselgifte besser zu verarbeiten. Gerade beim Fellwechsel , wenn die Leber auf Hochtouren arbeitet, kann die Mariendistel das Pferd gezielt entlasten.

✅ Besonders empfehlenswert bei schwerfälligem Fellwechsel oder stumpfem Fell.

Bierhefe – für Haut, Fell und Verdauung

Bierhefe ist reich an B-Vitaminen, Aminosäuren und Enzymen. Sie unterstützt sowohl die Haut- und Fellstruktur als auch die Darmflora – und damit indirekt auch das Immunsystem. Beim Fellwechsel kann sie helfen, das neue Haarkleid glänzend und kräftig auszubilden.

✅ Optimal für Pferde mit Hautproblemen, Schuppenbildung oder stumpfem Fell.

Hagebutte – reich an Vitamin C für das Immunsystem

Die Hagebutte liefert natürliches Vitamin C, das für das Immunsystem deines Pferdes von großer Bedeutung ist. Zusätzlich enthält sie antioxidative Polyphenole, die Zellstress entgegenwirken. Gerade im Fellwechsel beim Pferd , wenn das Immunsystem stark beansprucht wird, ist Hagebutte eine hervorragende Ergänzung.

✅ Auch gut geeignet zur Unterstützung älterer oder infektanfälliger Pferde.

Zinkhaltige Kräuter – für Haut & Haar

Zink ist ein zentrales Spurenelement für die Hautgesundheit, die Regeneration von Zellen und die Qualität des Fellkleids. Zinkhaltige Kräuter wie Ackerschachtelhalm , Brennnessel oder Löwenzahn können helfen, einen erhöhten Bedarf während des Fellwechsels zu decken – vor allem, wenn nicht ausreichend Zink über das Mineralfutter aufgenommen wird.

✅ Achte auf die Kombination mit schwefelhaltigen Aminosäuren (z. B. Methionin), um die Verwertung zu verbessern.

Löwenzahn – zur Anregung von Galle und Leber

Der Löwenzahn zählt zu den kraftvollsten Kräutern im Bereich der Stoffwechselunterstützung. Seine Bitterstoffe regen die Produktion von Galle an und fördern damit die Fettverdauung sowie die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten. Gleichzeitig wirkt er leicht harntreibend und unterstützt die Nierenfunktion. Beim Fellwechsel beim Pferd kann Löwenzahn helfen, den Organismus insgesamt zu entlasten – eine zentrale Voraussetzung für einen reibungslosen Haarwechsel.

Darüber hinaus enthält Löwenzahn wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Kalzium, die zur Versorgung von Haut und Bindegewebe beitragen. Die enthaltenen Flavonoide und Carotinoide wirken antioxidativ und stärken die Zellstrukturen – besonders wichtig in Zeiten erhöhter Belastung.

✅ Löwenzahn eignet sich sowohl für stoffwechselempfindliche Pferde als auch zur allgemeinen Unterstützung im Fellwechsel. Besonders wirkungsvoll ist er in Kombination mit Mariendistel und Brennnessel als „Entgiftungstrio“.

Wann und wie solltest du Kräuter beim Fellwechsel füttern?

Um dein Pferd optimal durch diese belastende Phase zu begleiten, ist der richtige Zeitpunkt für den Beginn der Fütterung ebenso entscheidend wie die Auswahl der passenden Kräuter. Die pflanzliche Unterstützung wirkt am besten, wenn sie frühzeitig und gezielt eingesetzt wird.

Wann mit der Kräuterfütterung beginnen?

Idealerweise beginnst du mit der Kräutergabe etwa 4 bis 6 Wochen vor dem eigentlichen Fellwechsel . So hat der Körper deines Pferdes ausreichend Zeit, um den Stoffwechsel zu aktivieren, die Leber zu entlasten und wichtige Nährstoffe zu mobilisieren. Der Fellwechsel beim Pferd wird dadurch von Anfang an unterstützt – und typische Begleiterscheinungen wie Müdigkeit, stumpfes Fell oder Hautprobleme können gemildert werden.

Kurweise Anwendung oder dauerhaft?

Für gesunde Pferde ohne chronische Probleme reicht eine kurweise Fütterung über 4–8 Wochen aus – passend zur Fellwechselzeit im Frühjahr und Herbst. Bei älteren Tieren, stoffwechselempfindlichen Pferden oder solchen mit Leberbelastung kann auch eine verlängerte oder wiederholte Kur sinnvoll sein. Wichtig: Beobachte dein Pferd und passe die Dauer individuell an.

Kombination mit anderen Futterkomponenten

Kräuter lassen sich hervorragend mit anderen natürlichen Futterzusätzen kombinieren. Bewährt haben sich z. B.:

– Zink- oder Biotinpräparate zur gezielten Unterstützung von Haut & Haar
– Öle mit Omega-3-Fettsäuren (z. B. Leinöl) für die Hautfunktion
Bierhefe oder Prebiotika zur Förderung der Darmflora

So kannst du den Fellwechsel deines Pferdes optimal unterstützen , ohne zu überfordern – vorausgesetzt, die Fütterung bleibt klar strukturiert und abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse.

Unsere Empfehlung: Stoffwechsel - Kräutermischung + Mariendistelöl kombinieren

Zur gezielten Unterstützung haben sich bestimmte Kombinationen besonders bewährt – etwa eine abgestimmte Kräutermischung für den Fellwechsel in Kombination mit hochwertigem Mariendistelöl .
Die Kräuter aktivieren den Stoffwechsel, fördern die Ausleitung und liefern wichtige Mikronährstoffe – das Öl unterstützt gleichzeitig die Leberfunktion und verbessert die Aufnahme fettlöslicher Pflanzenstoffe.
So kannst du den Fellwechsel deines Pferdes ganzheitlich unterstützen , ohne zu überfordern.

✅ Besonders empfehlenswert bei langsamem Fellwechsel, stumpfem Haarkleid oder in Kombination mit Zinkpräparaten.

Weitere Tipps zur Unterstützung beim Fellwechsel

Neben einer gezielten Kräuterfütterung spielen auch Haltung, Pflege und Nährstoffversorgung eine entscheidende Rolle, um dein Pferd gut durch den Fellwechsel zu begleiten. Mit den folgenden Maßnahmen kannst du den natürlichen Prozess zusätzlich fördern und mögliche Belastungen abmildern.

Striegeln & Massage – mechanische Hilfe beim Haarwechsel

Regelmäßiges Striegeln löst lose Haare , fördert die Durchblutung der Haut und regt die natürlichen Entgiftungsprozesse über die Haut an. Besonders effektiv sind Karde, Massagehandschuhe oder Gummistriegel, mit denen du dein Pferd auch bei mildem Wetter unterstützen kannst. Gleichzeitig stärkst du durch die Berührung die Bindung – und kannst frühzeitig Veränderungen im Hautbild erkennen.

Ausreichend Bewegung & frische Luft

Bewegung fördert die Darmtätigkeit, den Kreislauf und den Stoffwechsel – alles zentrale Faktoren für einen gesunden Fellwechsel. Wenn möglich, sollte dein Pferd täglich freien Auslauf bekommen. Frische Luft und Licht sind außerdem wichtig für den Hormonhaushalt, der den Fellwechsel steuert.

Hochwertiges Raufutter und Mineralstoffversorgung

Die Grundlage jeder Fellbildung ist eine gute Grundfütterung mit ausreichend strukturreichem Heu . Zusätzlich sollte dein Pferd über ein bedarfsgerechtes Mineralfutter mit allen wichtigen Spurenelementen – insbesondere Zink, Kupfer, Biotin und Selen – versorgt werden. Nur wenn diese Bausteine in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, kann der Körper gesundes, glänzendes Fell bilden.


Flüssigkeitszufuhr & unterstützende Öle

Ein funktionierender Stoffwechsel benötigt viel Wasser. Achte darauf, dass dein Pferd jederzeit Zugang zu sauberem, frischem Trinkwasser hat – auch im Winter. Ergänzend kann eine kleine Menge Öl (z. B. Mariendistelöl ) helfen, fettlösliche Vitamine besser verfügbar zu machen und die Leber bei ihrer Arbeit zu entlasten.

Fazit – So unterstützt du dein Pferd optimal im Fellwechsel

Der Fellwechsel ist für dein Pferd weit mehr als nur ein saisonaler Haarverlust – er ist ein intensiver, stoffwechselaktiver Umbauprozess, der Energie, Nährstoffe und Entgiftungsleistung fordert. Besonders ältere, empfindliche oder leberbelastete Pferde profitieren in dieser Phase von gezielter Unterstützung.

Welche Kräuter beim Fellwechsel beim Pferd helfen , hängt vom individuellen Bedarf ab – bewährt haben sich stoffwechselanregende und leberunterstützende Pflanzen wie Löwenzahn, Mariendistel, Brennnessel, Hagebutte oder Bierhefe . In Kombination mit einem hochwertigen Mariendistelöl können diese Kräuter ihre Wirkung noch gezielter entfalten.

Wichtig ist dabei nicht nur das „Was“, sondern auch das „Wann“: Beginne rechtzeitig vor dem Fellwechsel mit der Unterstützung – und begleite dein Pferd zusätzlich durch gutes Management, regelmäßige Pflege und eine ausgewogene Mineralstoffversorgung.

So hilfst du deinem Pferd, die Anforderungen des Fellwechsels leichter zu bewältigen – für ein gesundes Hautbild, glänzendes Fell und ein gestärktes Immunsystem.

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